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Qualcomm Snapdragon 845: Mehr Power für unsere 2018er Flaggschiffe

Alex Katouzian, SVP bei Qualcomm, stellt den Snapdragon 845 offiziell vor. (Bild: Anandtech)
Alex Katouzian, SVP bei Qualcomm, stellt den Snapdragon 845 offiziell vor. (Bild: Anandtech)
Wie jedes Jahr kommt auch 2018 eine neue Flaggschiff-Mobilplattform mit mehr Features und höherer Geschwindigkeit auf die Android- und neuerdings auch Windows-Welt zu, der Name lautet erwartungsgemäß Snapdragon 845 und bringt acht neue Kryo 385-Kerne, eine vor allem für VR optimierte Adreno 630-GPU und jede Menge hilfreiche Koprozessoren die 4K-Aufnahmen bei 60fps und HDR unterstützen. Alles im energiesparenden 10 nm LPP-Verfahren.

Schon der Snapdragon 835 wurde im 10 nm-Verfahren produziert, beim Snapdragon 845 setzt Qualcomm wie Samsung beim Exynos 9810 auf die zweite LPP (Low Power Plus)-Generation, die höhere Rechenleistung bei geringerer Verlustleistung verspricht. Anderslautende Gerüchte im Vorfeld werden damit Lügen gestraft. Mit seinen acht optimierten Kryo 385-Kernen, von denen vier mit maximal 2,8 Ghz takten, verspricht Qualcomm 25 Prozent mehr Performance im Vergleich zum Vorgänger, vier Efficiency-Kerne takten im Octa-Core-Chip mit bis zu 1,7 Ghz. Neu ist auch ein 3 MB System-Cache und ein 2 MB großer L3 Cache, der für mehr Geschwindigkeit beim Zugriff auf Informationen sorgen soll.

Adreno 630-GPU bietet 6DoF und SLAM-Support

Auch bei der Grafikeinheit sind wieder Verbesserungen bei der Geschwindigkeit zu erwarten, konkret versprechen 30 Prozent mehr Performance bei gleichzeitig deutlich gesenktem Energiebedarf neue Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere beim immer noch aktuellen Thema Virtual Reality. Der Snapdragon 845 ist laut Qualcomm die erste Mobilplattform, die Six-Degree-of-Freedom (6DoF) bei gleichzeitiger Lokalisierung und Kartenerstellung (Englisch: Simultaneous Localization and Mapping, SLAM) bietet, das ermöglicht in VR-Anwendungen beispielsweise das Umgehen von Hindernissen.

Ideale Plattform für HDR-Content

Wer lieber auf der Couch HDR-Video schaut oder selbst aktiv Filme und Videos erstellt, wird die 64-fach erhöhte Dynamik schätzen, die der neue Spectra 280 Image Signal Processor (ISP) in Verbindung mit der Adreno 630-GPU aufnehmen und wiedergeben kann. Zukünftige Android-Smartphones und Tablets oder Windows 10-Convertibles und Laptops mit Ultra HD-Displays werden zu idealen Aufnahme- und Wiedergabegeräten mit UHD-Rec.2020 und 10 bit-Farb-Unterstützung für die HDR-Wiedergabe. Damit einher geht bessere elektronische Stabilisierung (EIS) und Noise-Reduktion bei Low-Light-Aufnahmen.

4K60- und 1080p240-Video in Reichweite

Auch in Bezug auf die maximale Leistung bei der Videoaufnahme sind im Android-Bereich 2018 Verbesserungen zu erwarten: Der Snapdragon 845 kann 16 Megapixel mit 60 fps aufnehmen, eine Android-Alternative zu iPhone 8/8Plus/X, die bislang als einzige Smartphones 4K mit 60fps aufnehmen können, scheint also 2018 greifbar, sofern die Hersteller mitziehen. Auch bei Zeitlupen-Aufnahmen sind Verbesserungen zu erwarten, der neue Chip unterstützt 720p bei 480 fps. 1080p bei 240 fps werden zwar nicht explizit von Qualcomm erwähnt, dürften damit aber ebenfalls möglich sein.

Schneller im Netz dank X20-Modem

Das Mate 10 Pro von Huawei wird 2018 nicht mehr als einziges Smartphone mit maximal 1,2 Gbps im LTE-Netz surfen können, dank Cat.18 fähigem X20-Modem sind Uploads bis zu 150 Mbps und Downloads bis zu 1,2 Gbps in entsprechend ausgebauten LTE-Netzen auch bei anderen Smartphone-Flaggschiffen möglich. Wie beim Snapdragon 835 wird Dual-Band WLAN bis 802.11ac sowie die Kurzstrecken-Funktechnik 802.11ad unterstützt, Qualcomm verspricht aber auch hier bis zu 16-fach schnellere Verbindungszeiten. Bluetooth-Kopfhörer sollen übrigens dank Low-Power-Modus um die Hälfte weniger Energie verbrauchen.

In Smartphones ab Anfang 2018

Neben den oben erwähnten Verbesserungen bringt die neue mobile Plattform auch die dritte Hexagon DSP-Generation zur Beschleunigung von KI-Anwendungen um das Dreifache und eine Secure-Processing-Unit für die separat abgeschottete Verarbeitung aller Biometrie- und Mobile Payment-Anwendungen mit, was angesichts der für 2018 zu erwartenden Flut an Android-Smartphones mit Gesichtserkennung durchaus auch eine Erwähnung wert ist.

Nichts geändert hat Qualcomm am Schnellladestandard, der bei Version 4+ verbleibt. Nachdem selbst Ende 2017 kaum ein Hersteller diesen unterstützt und noch bei Quick Charge 3 oder eigenen Implementierungen verbleibt, allerdings kaum verwunderlich. Der neue Chip wird bereits an Hersteller wie Samsung, LG oder Xiaomi verschickt, mit ersten Geräten auf Basis des Snapdragon 845 ist Anfang 2018 zu rechnen, vermutlich ab März 2018 nach dem Mobile World Congress Ende Februar.

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Autor: Alexander Fagot,  6.12.2017 (Update:  6.12.2017)