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Notebook Grafikkarte aufrüsten / austauschen

Notebook Grafikkarten können grundsätzlich nicht so einfach aufgerüstet / getauscht werden, wie bei Desktop PCs. Wann und wie ein Austausch funktioniert klärt folgender Artikel.

Ein konkretes Beispiel ist in Fallstudie: Tausch der Grafikkarte beim Dell Inspriron E1705 (9400) zu finden.

Erst seit Einführung der genormten Grafikkarten Module von ATI (AXIOM) und vor allem NVIDIA mit MXM (Mobile PCI Express Module) in 2004 ist es theoretisch möglich die Grafikkarte in Laptops zu wechseln. Zuvor war es unseres Wissens nach nur in einigen Dell Geräten möglich die Grafikkarte zu tauschen (da Dell ein eigenes Modul konstruierte und über einige Serien verwendete). Zum Beispiel war es möglich die Grafikkarte des Dell Inspiron 8200 auch im 8100 einzusetzen.

Notebooks ohne MXM, Axiom oder "Dell Slot" bieten also praktisch keine Möglichkeit die Grafikkarte zu tauschen. Auch zur Reparatur ist dies problematisch, da die GPUs meistens direkt auf das Mainboard verlötet wurden und dadurch das gesamte Mainboard getauscht werden muss. 

Der AXIOM Port von ATI setzte sich nicht wirklich durch und wurde von NVIDIAs MXM verdrängt.

NVIDIA MXM Port

Der MXM Port wurde nicht direkt zum leichten Aufrüsten der Grafikkarte konzipiert, sondern um Notebookhersteller einen Designstandard über ihre Produkte zu bieten (und dadurch Kosten zu sparen).

Zitat von NVIDIA zu MXM:http://www.nvidia.com/page/mxm.html

 „Some implementations of MXM will be field upgradeable, but many will not, depending on the platform implementation.“

Der MXM Slot bietet einen PCI Express 16x Slot mit optionalen dual DVI Anschlüssen. Derzeit existieren vier verschiedenen MXM Typen in 3 verschiedenen Grössen:

MXM Typ Breite Länge Pins Mechanische Kompabilität Thermale Kompabilität Maximale GPU Größe
MXM-I 70 mm 68 mm 230 I I 35 mm²
MXM-II 73 mm 78 mm 230 I, II II 35 mm²
MXM-III 82 mm 100 mm 230 I, II, III II, III 40 mm²
MXM-HE 82 mm 100 mm 232 I, II, III, HE II, HE 40 mm²
MXM Größen
MXM Größen

MXM-I Slots werden typischerweise nur für Low End Grafikkarten wie 6200, 7300, X300, X1300 – manchmal auch 6600, X600 verwendet. Da auf die Unterseite kein Speicher platziert werden darf, sind diese Karte auf 128MB RAM limitiert.

Außerdem gibt es noch einen (von mxm-upgrade.com) „Arima Special“ getauften Slot, der jedoch nicht wirklich mit MXM kompatibel ist (manche MXM-III könnten hineinpassen).

Vorsicht: Manchmal funktionieren passende Karten trotzdem nicht in anderen Notebooks (Kompatibilität wird von den Herstellern nur mit bei den eingesetzten Typen überprüft, wie bei Desktop Grafikkarten). Sie sollten sich also vor dem Kauf eine Rückgabemöglichkeit oder die Komptabilität sich zusichern lassen.

Beste Chancen zum Aufrüsten oder Austausch hat man, wenn der Notebookanbieter explizit mit Aufrüstbarkeit wirbt. Dann ist auch dieser die erste Ansprechperson diesbezüglich.

Um festzustellen ob man einen MXM Slot in seinem Notebook verbaut ist, hat man folgende Möglichkeiten:

  1. http://www.mxm-upgrade.com/Table.html nachsehen
  2. Internetsuche nach MXM und dem Notebookmodell
  3. Bei einer NVIDIA Grafikkarte kann man folgenden Text in der Windows Registry suchen:
     HKLM,Software\"NVIDIA Corporation"\Global\NVTweak,MXMThermalControl,%REG_DWORD%,1
    unter dem Schlüssel:
     [MXMThermal_AddReg]
    Dies bietet jedoch keine 100% Sicherheit
  4. Aufschrauben  und nachsehen ob die Grafikkarte in einem MXM Slot steckt.

Onboard Grafikkarten vom Schlage einer Intel GMA 950, ATI Xpress 200m können kaum aufgerüstet werden, da sie direkt im Chipsatz aufgelötet auf dem Mainboard stecken. Einzige eventuelle Möglichkeit – wenn es das Notebookmodell auch mit MXM Grafikkarte gegeben hat / gibt – eventuell gibt es dann einen leeren MXM Slot. Auch Grafikkarten, die nicht per MXM Slot verbaut sind, jedoch auch nicht im Chipsatz integriert sind (onboard Grafikchips), werden oft direkt auf dem Motherboard untergebracht und sind dadruch nicht auswechselbar.

MXM Karte kaufen

Auch wenn man nun einen MXM Slot hat, ist das organisieren einer geeigneten Grafikkarte nicht so leicht. Die Grafikkarten werden nicht in normalen Shops verkauft und dadurch bleiben nur wenige Möglichkeiten:

  1. MXM Suche auf Ebay. Hier werden hautpsächlich schwache Grafikkarten werden angeboten (die nach einem Austausch übrig bleiben).
  2. Auf mxm-upgrade.com kann man einige Karten erwerben

MXM Karte installieren

MXM Modul
MXM Modul

Auf mxm-upgrade.com finden sich einige Tutorials zu diesem Thema. Theoretisch reicht das simple austauschen der Karte (bei vorigem Ausbau der Heatpipe), da die Karte nur im Slot gesteckt und verschraubt ist. In der Praxis können aber mechanisch nicht passende Kühler und Inkompatibilitäten dazwischenfunken. Dadurch kann es sein, dass die neue Karte nicht in das Notebook passt. Abstandsbolzen und Befestigungslöcher der Grafikkarte und des Kühlers sind hier nicht standardisiert und meist nur für das Barebone und die dazupassende Grafikkarte hergestellt worden.

Fazit

Die Grafikkarte in einem Notebook zu tauschen / aufzurüsten ist kein leichtes Unterfangen. Falls das Notebook überhaupt eine Aufrüstmöglichkeit bietet (praktisch nur wenn die Grafikkarte in einem MXM Slot steckt), dann ist das kaufen der gewünschten Grafikkarte ein zusätzliches Hindernis. Hier hilft eventuell nur oft bei Ebay vorbeizusehen.

Alternativ bietet sich die zukünftig die XG-Station von Asus an, die eine externe Grafikkarte für den Laptop erlaubt. Die XG-Station wird per Express Card Slot angeschlossen (damit sind ältere Notebooks ausgenommen) und läuft dadurch nur mit PCI Express 1x und dadurch auch reduzierte Leistung.

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Autor: Sebastian Jentsch, 15.04.2007 (Update: 15.05.2018)