Marktübersicht Gaming Notebooks 2011
Spieletaugliche Notebooks erfreuen sich bei Herstellern und Nutzern einer wachsenden Beliebtheit. Warum sollte man sich noch einen dicken Tower neben den Schreibtisch stellen, wenn inzwischen auch ein Notebook problemlos mit modernen Titeln zurechtkommt? Wer den höheren Anschaffungspreis im Vergleich zu einem waschechten Gaming-PC nicht scheut und die Vorteile einer mobilen Plattform in Anspruch nehmen will, ist bei unserer Marktübersicht genau richtig.
Um den Rahmen des Artikels nicht zu sprengen, haben wir uns bei der Auswahl natürlich etwas einschränken müssen. Herausgekommen sind 16 Gaming-Notebooks, die über einen Sandy-Bridge-Prozessor von Intel, eine aktuelle DirectX-11-Grafikkarte von AMD (6000er-Reihe) respektive Nvidia (500er-Serie) und eine Bildschirmdiagonale von 14- bis 17-Zoll verfügen (bei kleineren Monitoren leiden Atmosphäre und Übersicht). Auf Systeme mit zwei Grafikkarten haben wir aufgrund diverser Nachteile (Kosten, Abwärme, Lautstärke, Treiberabhängigkeit, Mikroruckler usw.) komplett verzichtet.
Tipps
Damit Sie bei der Kaufentscheidung nicht im Regen stehen, haben wir einige grundlegende Informationen zusammengetragen. Wer mit der Materie bereits näher vertraut ist, kann dieses Kapitel getrost überspringen.
Prozessor
Beim Prozessor führt derzeit kein Weg an Intel vorbei. Mit „Sandy Bridge“ hat der Hersteller eine potente und effiziente CPU-Generation entwickelt, die auch bezüglich Preis-Leistungsverhältnis eine gute Figur macht. AMD hat im mobilen High-End-Bereich momentan überhaupt keine Chance, entsprechend selten werden die CPUs verwendet.
Für Gamer ergibt sich eher die Frage, ob das Notebook unbedingt einen Vierkerner enthalten soll, oder ob doch noch ein Zweikerner genügt. Wie unser Sandy-Bridge-Vergleich belegt, werden moderne Games hauptsächlich durch die Grafikkarte limitiert. Der Prozessor spielt eine untergeordnete Rolle - auch bei High-End-Notebooks. Allein wegen der höheren Zukunftssicherheit sollte man dennoch einen Quad-Core präferieren (einige Spiele freuen sich schon jetzt darüber). Allzu tief müssen Sie übrigens nicht in die Tasche greifen: ein Core i7-2630QM bzw. 2670QM reicht eigentlich völlig.
Grafikkarte
Am meisten Einfluss auf die Bildwiederholrate hat immer noch die Grafikkarte. Nvidia und AMD liefern sich seit Jahren einen knallharten Schlagabtausch – meist ohne eindeutigen Sieger. Eine grundsätzliche Empfehlung können wir in dieser Kategorie nicht geben, je nach Leistungsklasse übernimmt mal der eine und mal der andere Hersteller die Führung. Im oberen Mittelklassesegment buhlen vor allem die GeForce GT 555M und die Radeon HD 6770M bzw. HD 6850M um die Gunst der Käufer. Die GPUs sind relativ gleichwertig, so dass man sich auf die restlichen Aspekte des Notebooks konzentrieren kann.
Mit der GeForce GTX 560M (guter Kompromiss aus Leistung, Energieverbrauch und Preis) und der etwas kräftigeren GTX 570M eröffnet Nvidia derweil die Oberklasse. AMD fehlt hier momentan ein adäquates Pendant. Den Performance-Thron müssen sich schließlich die GeForce GTX 580M und die Radeon HD 6990M teilen (beide rechnen etwa gleich schnell). Während die AMD-Grafikkarte mit einem wesentlich günstigeren Preis punktet, liegt Nvidia beim Treiber (geringere Fehleranfälligkeit) und den Features (Stichwort PhysX & 3DVision) vorne. Nvidia täte trotzdem gut daran, den Preis der GTX 580M zu senken. Die HD 6990M stellt einfach das attraktivere Gesamtpaket dar.
Schwächere Grafikkarten als die GeForce GT 555M würden wir übrigens nicht zum Gaming-, sondern zum Multimedia-Bereich zählen. Von Mittelklasse-GPUs wie der GeForce GT 540M oder Radeon HD 6650M sollten passionierte Spieler lieber die Finger lassen.
Arbeitsspeicher
Inzwischen beherbergen alle Gaming-Notebooks modernen DDR3-Arbeitsspeicher. Taktrate und Betriebsmodus (Single- oder Dual-Channel) sind dabei eher zweitrangig, am wichtigsten ist die reine Menge. Zu weniger als vier GByte sollten Sie keinesfalls mehr greifen, da aktuelle Titel sonst von unschönen Nachladerucklern geplagt werden. Acht GByte müssen es hingegen nicht unbedingt sein, alle Spiele geben sich (noch) mit vier GByte zufrieden. Wenn man an die niedrigen Speicherpreise denkt, kann zusätzlicher RAM allerdings nicht schaden (gerade mit Blick auf zukünftige Spielegenerationen).
Festplatte
Abgesehen von den Ladezeiten wirkt sich die Festplatte kaum auf den Spielebetrieb aus. Ob nun eine eher lahme 5400er HDD oder ein pfeilschnelles SSD im Notebook steckt: Die Performance bleibt mehr oder weniger gleich. Wer über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, sollte dennoch ein SSD wählen. Im normalen Windowsalltag (Bootdauer, Reaktionsgeschwindigkeit etc.) macht sich ein Solid State Drive deutlich bemerkbar. Wenn ein SSD nicht in Frage kommt, würden wir zu einer flotten 7200er HDD raten. Aber wie gesagt: Beim Zocken ist die Festplatte relativ egal.
Display
Etwas schwieriger wird es beim Display. Welches Format am besten zu Ihnen passt, müssen Sie selbst entscheiden, bei der Auflösung können wir jedoch einige Tipps geben. Nach Meinung des Autors sind für 15-Zoll-Notebooks 1600x900 Bildpunkte ideal. Während geringere Auflösungen ein komfortables Arbeiten verhinden, werden größere Auflösungen oft zur Belastung für die Augen (kleine Elemente, das Bild ist arg fein). Für 17-zöllige Notebooks empfehlen sich hingegen 1920x1080 Pixel. Allerdings muss auch die Grafikkarte mitspielen, denn es gilt: je höher die Auflösung, umso größer der Rechenaufwand.
Wer anspruchsvolle Spiele in hohen Details und 1920x1080 Pixeln genießen will, kommt schwerlich um eine GeForce GTX 580M oder eine Radeon HD 6990M herum. Eine Reduzierung der Auflösung hilft zwar im Notfall, das Bild vermatscht jedoch zu einem gewissen Grad (die Stärke variiert von Notebook zu Notebook). Ergo: Grafikkarte und Auflösung wollen gut abgestimmt sein.
Die Beschaffenheit der Oberfläche ist definitiv Geschmackssache. Glänzende Panels punkten mit einer kräftigen Farbwiedergabe, wohingegen matte Vertreter seltener von Reflexionen geplagt werden. Ein qualitativ hochwertiges, entspiegeltes Panel (wie es manche Geräte in der Übersicht bieten) halten wir für die beste Lösung.
Obere Mittelklasse
Notebooks der oberen Mittelklasse eignen sich vornehmlich für preisbewusste Gelegenheitsspieler, die nicht ständig jeden neuen Titel in maximalen Details konsumieren müssen.
Medion Erazer X6815/X6816
Medion hat mit dem Erazer X6816-MD97871 einen attraktiven Multimedia/Gaming-Hybriden im Angebot. Für 700 Euro wird der Kunde mit einem Quad-Core-Prozessor (Core i7-2630QM), sechs GByte DDR3-RAM und einer 750 GByte großen HDD verwöhnt. Nvidias GeForce GT 555M stellt zwar keine Benchmarkrekorde auf, mehr Leistung hätte Medion zum angepeilten Preis jedoch kaum realisieren können. Schade: Das 15-zöllige Display löst lediglich mit 1366x768 Bildpunkten auf.
Das baugleiche Erazer X6815-MD97824 wird leider nicht mehr auf der Medion-Homepage geführt. Die kleinere Festplatte (500 GByte) und die geringere Speichermenge (vier GByte) gleicht der Hersteller durch ein Blu-ray-Laufwerk und ein Full-HD-Display aus. Im Test hat uns das Notebook nicht gerade vom Hocker gehauen (76%). Neben den bescheidenen Eingabegeräten, der dürftigen Anschlussausstattung und den empfindlichen Hochglanzoberflächen bemängelten wir das minderwertige Display.
Schenker XMG A501 (Clevo W150HRM)
Das Schenker XMG A501 basiert auf dem 15-zölligen W150HRM-Barebone von Clevo, das auf der Website mysn.de detailliert an die persönlichen Vorlieben angepasst werden kann. Als Prozessor dient ein aktueller Zwei- oder Vierkerner, Nvidias GeForce GT 555M ist für die Grafikberechnungen zuständig. Das matte Display löst entweder mit 1600x900 oder mit 1920x1080 Pixeln auf.
Zwar kostet das Barebone in einer sinnvollen Konfiguration mehr als das ähnlich flotte Erazer X6816, qualitativ zieht das Medion-Notebook aber auch deutlich den Kürzeren. Das Schenker XMG A501 punktet in beinahe jeder Beziehung, wirkliche Schwachstellen (unter anderem mäßiger Klang & wuchtiges Netzteil) finden sich kaum. Clevo hat ein rundum gelungenes Allround-Notebook kreiert, das wir wärmstens weiterempfehlen können (85% im Test). Zu haben ist das Schenker A501 ab rund 779 Euro.
Asus N55SF
Wie die beiden vorherigen Notebooks ist auch das Asus N55SF mit einer GeForce GT 555M ausgestattet. Als Prozessor kommt - wenig überraschend - ein Dual- oder Quad-Core aus Intels potenter Sandy-Bridge-Generation zum Einsatz (Core i5-2410M / 2430M respektive Core i7-2630QM / 2670QM). Toll: Asus verbaut ein Blu-ray-Laufwerk und ein entspiegeltes und damit outdoor-taugliches 15-Zoll-Display (1600x900 oder 1920x1080).
Ein Preis von rund 1000 Euro scheint gerechtfertigt – insbesondere der Sound kam in anderen Testberichten überdurchschnittlich gut weg (unser Test folgt bald). Persönlich würde dem Autor das N55SF-S1124V zusagen. Aktuell ist das Asus N55SF ab 999 Euro in den Shops zu haben.
HP Pavilion dv6/dv7
HP vertraut im Gegensatz zu den meisten Herstellern auf eine Grafikkarte von AMD. Die Radeon HD 6770M bewegt sich auf einem Level mit Nvidias GeForce GT 555M (Vorsicht: Modelle mit schwächeren GPUs existieren). Während das 15-zöllige dv6 mit mageren 1366x768 Bildpunkten auflöst, sind es beim 17-zölligen dv7 immerhin 1600x900 Pixel. Falls Sie sich das Notebook gönnen wollen, sollten Sie unbedingt ein Modell mit Core-i-Prozessor nehmen.
Im Test machten die Notebooks eine recht gute Figur (jeweils 80%). Größter Kritikpunkt war (wie so oft) das Display: hoher Schwarzwert, schwacher Kontrast und starke Spiegelungen. Kaufanreize sind demgegenüber das schicke Aluminium-Gehäuse und der moderate Preis. Das HP dv6 wird ab rund 600 Euro in Shops gelistet, das dv7 ab 849 Euro.
Dell XPS 17
Dells edler Multimedia-Spross XPS 17 kann auf der hauseigenen Homepage optional mit Nvidias GeForce GT 555M konfiguriert werden (anstelle der merklich langsameren GT 550M). In den restlichen Belangen lässt Dell seinen Kunden ebenfalls viele Freiheiten. So muss als Prozessor ein Core i3-, i5- oder i7-Modell von Intel herhalten. Besondere Aufmerksamkeit gebührt dem Display: Statt eines normalen HD+-Panels (1600x900), verbaut Dell auf Wunsch ein 120-Hz-fähiges 3D-Panel (1920x1080), das im Test (83%) hervorragend abgeschnitten hat. Nachteil der 3D-Variante ist das Fehlen der Optimus-Technologie.
Grundsätzlich hinterließ das XPS 17 einen überaus guten Eindruck, neben dem Display gefielen uns das referenzwürdige Soundsystem, das große Touchpad, die intelligente Anschlussanordnung und das hochwertige und tadellos verarbeitete Chassis. Nachbessern sollte Dell bei den Emissionen: Unter Last war das Notebook ziemlich laut und warm. Wer keine Lust zum Konfigurieren hat, greift einfach auf ein vorgefertigtes (Shop-)Gerät zurück. Für weniger als 1000 Euro (ab 649 Euro) erhält man bereits eine feine Ausstattung.
Alienware M14x
Gaming-Experte Alienware wagt mit dem M14x einen Abstecher ins 14-Zoll-Segment. Trotz der eingeschränkten Ausmaße kommt die Spieleleistung nicht zu kurz. Der Hersteller setzt auf eine Kombination aus Sandy-Bridge-Prozessor (zwei oder vier Kerne) und GeForce GT 555M. Das glänzende Display wird in einer Variante mit 1366x768 und einer Variante mit 1600x900 Pixeln angeboten (wir würden letztere empfehlen).
Bei unserem Test (85%) brillierte in erster Linie das futuristische und exzellent verarbeitete Gehäuse (gummierte Oberflächen), das mit einer umfangreichen Beleuchtung, guten Eingabegeräten und prima Lautsprechern auftrumpfte. Dank der automatischen Grafikumschaltung imponiert auch die Akkulaufzeit. Als größtes Manko offenbarte sich die deftige Geräuschentwicklung unter Last – für empfindliche Ohren ist das M14x tabu. Das Alienware gibt es ab rund 1149 Euro zu kaufen.
High-End-Klasse
Anspruchsvolle Gamer werden erst mit High-End-Grafikkarten ab der GeForce GTX 560M glücklich. Wir haben neun passende Notebooks für Sie aufgestöbert.
Toshiba Qosmio X770
Das Qosmio X770 ist eines der wenigen Gaming-Notebooks von Toshiba. Im Inneren des 17-zölligen Gehäuses schlummern ein Core-i7-Prozessor (2630QM respektive 2670QM) und eine GeForce GTX 560M, welche zusammen eine anständige Performance liefern. Je nach Modell beträgt die Displayauflösung entweder 1600x900 oder 1920x1080. Dank einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hz kann das Full-HD-Panel sogar mit einer 3D-Unterstützung aufwarten. Filmfans freuen sich zudem über das integrierte Blu-ray-Laufwerk.
Leider blieb das Qosmio X770 unter unseren Erwartungen zurück (siehe Test). Mit dem hervorragenden Sound und der schicken Tastaturbeleuchtung kann sich das Notebook zwar von der Konkurrenz distanzieren, die magere Anschlussvielfalt und das enttäuschende Display (gilt für das HD+-Variante) kosteten jedoch Wertungspunkte. Insgesamt reichte es lediglich für 79%. Einige Nutzer beklagen sich außerdem über Throttling-Probleme im Spielebetrieb (trat bei unserem Testgerät nicht auf). Wer dennoch scharf auf den 17-Zöller ist, sollte das 1400 Euro teure X770-11W näher begutachten. Einstiegen kann man beim Toshiba X770 ab 1299 Euro.
DevilTech Devil 5700
Mit dem Devil 5700 hat DevilTech ein ganz heißes Eisen im Feuer. Schon die 880 Euro teure Grundkonfiguration verfügt über ein mattes Full-HD-Display und Nvidias potente GeForce GTX 570M (knapp 20% schneller als die GTX 560M). Passend zur High-End-Grafikkarte sollten Sie als Prozessor keinen Dual-, sondern einen Quad-Core wählen (Core i7-2630QM oder 2760QM genügen). Festplatte, Arbeitsspeicher und diverse weitere Komponenten lassen sich auf der Homepage ebenfalls anpassen.
Das 15-zöllige Gehäuse entspricht mehr oder weniger dem bereits getesteten Medion Erazer X6813 (81%). Neben der relativ hohen Geräuschentwicklung und dem bescheidenen Display kritisierten wir damals die klapprige Tastatur. Positiv kamen dagegen die matten und angenehm kühlen Gehäuseoberflächen sowie der hörenswerte Lautsprecherklang weg. Wir werden das Devil 5700 vermutlich noch bestellen. Aus Preis-Leistungssicht ist das Notebook jedenfalls unschlagbar.
Schenker XMG P501 PRO (Clevo P150HM)
Clevos beliebtes P150HM-Barebone hat sich in Form des Schenker XMG P501 PRO ebenfalls einen Platz in unserer Liste ergattert. Obwohl der 15-Zöller optisch ungemein schlicht wirkt, hat es das Notebook faustig hinter den Ohren. Je nach Geldbeutel wird nach dem Kauf eine GeForce GTX 560M, GTX 580M oder Radeon HD 6990M unter der Haube stecken. Im Verbund mit einem Sandy-Bridge-Prozessor kann die Grafikkarte ihr ganzes Potenzial ausspielen. Abgerundet wird das Paket mit einem matten Full-HD-Display.
Abseits der reinen Leistung punktet der 15-Zöller mit einer guten Tastatur und einer üppigen Anschlussausstatung (siehe Test). Auf der negativen Seite hätten wir das hohe Betriebsgeräusch, das wuchtige Netzteil und die magere Akkulaufzeit. Das P150HM ist in Deutschland beispielsweise bei Schenker Notebooks erwerbbar. Wie üblich findet sich im Konfigurator eine Menge Hardware.
DevilTech Fragbook
Das Fragbook ist im Endeffekt das 17-zöllige Pendant zum weiter oben erwähnten Devil 5700. Wie beim kleineren Bruder kümmert sich eine GeForce GTX 570M um die Grafikberechnungen. Hinzu kommt ein Dual- oder Quad-Core aus dem Hause Intel. Wir haben das Fragbook bereits ausführlich getestet (83%) und waren nicht zuletzt von den niedrigen Gehäusetemperaturen, den matten Oberflächen und dem entspiegelten Full-HD-Display angetan.
Weniger gefallen haben uns das zickige Touchpad, das suboptimale Tastaturlayout und die hohen Geräuschemissionen. Darüber hinaus ist der 17-Zöller relativ wuchtig und schwer. Eine Kaufempfehlung können wir trotzdem aussprechen: DevilTech hat ein rundes Gaming-Notebook geschnürt. Momentan geht das Fragbook ab 950 Euro über die Ladentheke – ein äußerst fairer Preis. Mit einer sinnvollen Ausstattung (Windows, Quad-Core, vier GByte RAM, 500 GByte HDD) landet der Kunde allerdings schnell bei 1200 Euro.
Asus G74SX
Asus hebt sich mit dem G74SX deutlich von der Konkurrenz ab. Dem Hersteller geht es weniger um einen attraktiven Preis, sondern vielmehr um eine überzeugende Qualität. Dass dieses Vorhaben erfolgreich war, beweist unser Test (86%). Wichtigstes Alleinstellungsmerkmal ist das ausgefeilte Kühlsystem, das Komponenten und Gehäuseoberflächen stets im grünen Bereich hält. Für ein Gaming-Notebook ist der 17-Zöller zudem angenehm ruhig.
Das ungewöhnlich geformte Gehäuse (rund 4.5 Kilogramm!) begeistert fürderhin mit einem großen Touchpad, brauchbaren Lautsprechern und einer integrierten Tastaturbeleuchtung. Highlight unseres 1800 Euro teuren Testgerätes (G74SX-91079V) war allerdings das matte und 120-Hz-fähige 3D-Display (1920x1080). Die Liste der negativen Aspekte ist eher kurz. So sollte Asus die Anschlussausstattung und die Port-Verteilung noch einmal überdenken.
Bei der Hardware hat das Unternehmen alles richtig gemacht - als Grafikkarte dient Nvidias erfolgreiche GeForce GTX 560M. Festplatte, Arbeitsspeicher, Laufwerk und Prozessor (Core i5-2430M, Core i7-2630QM oder 2670QM) unterscheiden sich je nach Modell. Wer auf eine 3D-Unterstützung verzichten kann, wird auch mit einem der günstigeren Modelle (wie beispielsweise dem G74SX-TZ078V) adäquat bedient. Ab rund 1679 Euro ist das Asus G74 in diversen Shops verfügbar.
Medion Erazer X6817/X6819
Medions neue Gaming-Elite erscheint auf den ersten Blick wie ein Traum: Ein brandneuer Quad-Core-Prozessor (Core i7-2670QM), eine High-End-Grafikkarte (GeForce GTX 560M bzw. GTX 570M) und ein Verbund aus HDD und SSD für 1100 Euro? Ja, das geht. Wie unser Testbericht zeigt (81%), hält das Notebook über weite Strecken, was es verspricht.
Zu den Stärken gehören unter anderem der gute Sound, die moderaten Temperaturen, die respektable Akkulaufzeit und das unempfindliche 15-Zoll-Gehäuse. Lüfterverhalten, Tastatur und Display (1366x768) waren dagegen nicht berauschend. Wir würden Ihnen definitiv zum Modell X6819-MD97908 raten, da Medion hier ein mattes Full-HD-Display verwendet.
Schenker XMG P701 PRO (Clevo P170HM)
Das P170HM-Barebone ist einer der wichtigsten Gamer im Sortiment von Schenker Notebooks. Anders als beim kompakteren XMG P501 PRO (P150HM) bestehen Notebookdeckel und Handballenauflage aus dünnem Aluminium und nicht aus gummiertem Kunststoff. Im Gehäuseinneren gibt es keine großen Überraschungen. Das Notebook kann mit einem Dual- oder Quad-Core-Prozessor, zwei Festplatten und vier RAM-Modulen bestückt werden.
Bei der Grafikkarte muss der Kunde ebenfalls keinerlei Abstriche machen: AMDs Radeon HD 6990M und Nvidias GeForce GTX 580M (rund 60% flotter als die GTX 560M) liefern maximale Notebook-Power. Das Full-HD-Display ist entweder mit einer glänzenden oder einer matten Oberfläche versehen (Auswahloption im Shop). Zur Displayqualität können wir leider keine allgemeingültige Aussage treffen, da Barebone-Hersteller Clevo gerne die Panels wechselt (siehe Test).
Auf der positiven Seite wären die guten Eingabegeräte und die vielen, intelligent platzierten Anschlüsse zu nennen. Obwohl man sich mit einer hohen Geräuschkulisse, einer mangelhaften Akkulaufzeit und einem dicken Netzteil arrangieren muss, dürfen Spieler einen Kauf erwägen. Der Preis hängt stark von der jeweiligen Konfiguration ab. Das P701 PRO ist ab 1319 Euro erhältlich.
MSI GT780R
Das 17-zöllige MSI GT780R ist durch und durch auf die Bedürfnisse von Spielern zugeschnitten. Laut eigenen Angaben entstand die Tastatur in Kooperation mit dem Peripherie-Produzenten Steelseries. Eine Tastaturbeleuchtung, einen Turbo-Modus, ein Blu-ray-Laufwerk und zwei Festplatten (RAID 0) findet man auch nicht bei jedem Notebook. Aufgrund des hochklassigen Non-Glare-Panels (1920x1080) kann man sich einen externen Monitor getrost sparen. Die jederzeit kühlen Gehäuseoberflächen sind ein weiterer Vorteil.
Für eine sehr gute Note reichte es dann aber doch nicht ganz. Das deftige Gewicht (knapp vier Kilogramm) und der präsente Lüfter drückten im Test die Wertung (84%). An den Komponenten gibt es dagegen nichts zu rütteln: MSI hat sich für einen Core i7-2630QM und eine GeForce GTX 560M entschieden. Wer das Notebook kaufen will, muss rund 1800 Euro berappen (Modelltipp: GT780R-i769BLW7P).
Alienware M17x R3
Der König unter den Gaming-Notebooks bleibt weiterhin das Alienware M17x (Wertung: 88%). Kein Konkurrent ist derart hochwertig und perfekt verarbeitet, kein Konkurrent besticht mit einer umfangreicheren Beleuchtung. Lob verdient Alienware auch für die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten: Beinahe jede Komponente ist auf der Homepage konfigurierbar. Neben diversen Quad-Core-CPUs werden mit der GTX 560M, GTX 580M und HD 6990M drei High-End-GPUs offeriert. Beim Glare-Display stehen ebenfalls drei Optionen zur Wahl: Statt eines normalen 60-Hz-Panels (1600x900 oder 1920x1080) wird gegen Aufpreis ein 3D-fähiges 120-Hz-Display integriert.
Den hohen Anschaffungspreis versucht Alienware mit tollen Eingabegeräten, einer hervorragenden Anschlussausstattung, einer Grafikumschaltung, viel Zubehör und einer einzigartigen Optik zu rechtfertigen. Die Bild- und Tonqualität ist auch nicht von schlechten Eltern. Wie bei fast allen Gaming-Notebook machen sich die Lüfter unter Last jedoch deutlich bemerkbar. Das extreme Gewicht von über vier Kilogramm ist ein weiterer Makel. Da Alienwares Mutterfirma Dell bei den Upgrades teils kräftig zulangt, eignet sich das M17x R3 nur für gut betuchte Spieler. Ab rund 1499 Euro ist das M17x zu haben, abhängig von der jeweiligen Ausstattung.
Samsung Serie 7 Gamer 700G7A
Zuletzt wollen wir einen Blick auf das Serie 7 Gamer 700G7A von Samsung werfen. Das 17-zöllige Notebook geht nicht nur mit einer außergewöhnlichen Optik und einer integrierten Tastaturbeleuchtung, sondern auch mit einer üppigen Ausstattung auf Kundenfang. 16 GByte DDR3-RAM und eine Festplattenkapazität von 1500 GByte dürften so manchen hellhörig werden lassen. Die Grafikkarte braucht sich keineswegs dahinter zu verstecken. AMDs Radeon HD 6970M (rund 15% langsamer als die HD 6990M) ist mit einem 2048 MByte großen GDDR5-Videospeicher versehen.
Als Prozessor kommt zum wiederholten Male Intels Core i7-2630QM zum Einsatz. An die Entertainment-Fraktion hat Samsung ebenfalls gedacht: das Notebook enthält ein Blu-ray-Laufwerk und ein glänzendes Full-HD-Display. Derartige Hardware hat natürlich ihren Preis: beim Verfassen des Artikels betrug das günstigste Angebot 1650 Euro. Mit etwas Glück werden wir in den nächsten Wochen ein Exemplar ergattern. Bis dahin hilft Ihnen vielleicht dieser Usertest weiter. Amazon listet das Samsung 700G7A ab 1783 Euro.
Benchmarkübersicht
Es folgen zwei Tabellen, welche die Leistungsunterschiede der angeführten Notebooks illustieren. Einmal StarCraft 2 mit dem Preset Ultra und einmal Bad Company 2 mit hohen Details, vierfacher Kantenglättung und achtfacher anisotroper Filterung (jeweils 1920x1080). Wer bestimmte Grafikkarten näher unter die Lupe nehmen oder vergleichen möchte, nutzt am besten unsere ausführliche Spieliste.
Battlefield: Bad Company 2 - 1920x1080 high, HBAO on AA:4x AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER XMG A501 (W150HRM) | |
HP Pavilion dv7-6101eg | |
Alienware M14x | |
Dell XPS 17-L702X | |
MSI GT780R | |
SCHENKER XMG P501 PRO | |
Asus G74SX-3DE | |
Deviltech Fragbook | |
SCHENKER XMG P701 PRO | |
Alienware M17x R3 GTX 580M i7-2820QM |