Gigaset: Telefon- und Smartphone-Hersteller ist insolvent - soll aber nicht verschwinden
Der Name Gigaset dürfte für die meisten Kunden für mehr oder wenige klassische Telefone stehen. Klassisch bezieht sich dabei auf die Anschlussart Festnetz, so hat Gigaset auch durchaus als modern zu bezeichnende DECT-Schnurlostelefone angeboten - mit Farbdisplays und Zusatzfunktionen. In den letzten Jahren ist der Hersteller aber auch auf den Smartphone-Markt vorgedrungen und hat neben recht gewöhnlichen Smartphones etwa mit dem GX6 auch Outdoor-Modelle veröffentlicht.
Spätestens jetzt ist bekannt: Gigaset hat massive, finanzielle Probleme. Konkret hat das Unternehmen erklärt, einen Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens und einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die Tochtergesellschaft Gigaset Communications GmbH zu stellen. In der Mitteilung betont der Hersteller deutlich, dass Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten unverändert fortgeführt werden sollen.
Löhne und Gehälter erhalten Mitarbeiter bis Ende November 2023 von der Arbeitsagentur. Auch wenn die Geschäftstätigkeit aktuell unverändert weiterlaufen soll, dürften die einzelnen Geschäftsbereiche - also insbesondere Schnurlostelefone, Smartphones und etwa auch Smart Home-Produkte - kritisch auf die Wirtschaftlichkeit geprüft werden. In der Presserklärung hält sich CEO und Vorstandsvorsitzende Dr. Magnus Ekerot, nicht an Kritik am eigenen Unternehmen zurück. So sei es in den letzten Jahren nicht gelungen, den sinkenden Absatz von DECT-Telefonen zu kompensieren. Zur Insolvenz geführt haben soll dann der unerwartete und erhebliche Umsatzrückgang im 2. Halbjahr des Jahres. Mit Kapitalgebern geführte Verhandlungen führten letztlich nicht zu einem Vertragsschluss.
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