CheckMag | EA Sports FC 25 im Test: Mehr vom Vertrauten

Angesichts des Glanzes und des revolutionären Eifers, die den Namenswechsel von FIFA begleiteten, war die erste Veröffentlichung der neuen EA Sports FC-Serie nicht überwältigend. In der Edition '25 versucht das Spiel, sich zu verbessern, indem es die Simulationsdynamik verfeinert und den Spielern eine bessere Kontrolle bietet. Obwohl es ratsam ist, seine Erwartungen im Zaum zu halten, machen die schrittweisen Verbesserungen in Grafik, Gameplay und den dynamischen Kommentaren FC 25 zu einer Veröffentlichung, die sowohl langjährige Fans als auch neue Spieler begeistern wird.

Zwei neue Features stechen dabei besonders hervor, da sie über bloße schrittweise Verbesserungen hinausgehen: Die schnellen 5v5-„Rush“-Matches, die den Volta-Fußball effektiv ersetzen, und ein Feature namens FC IQ, das intelligentere taktische Optionen ermöglicht.

Das Spiel läuft problemlos auf einem Dell XPS 9560 mit Intel Core i7-7700HQ und Nvidia GeForce GTX 1050 Laptop-GPU bei 60 FPS und mittleren Einstellungen. Dies zeigt, dass die Hardwareanforderungen eher moderat sind. Unsere umfangreichen Tests mit verschiedenen Hardwarekonfigurationen haben ergeben, dass es möglich ist, EA Sports FC 25 auch ohne eine dedizierte Grafikkarte zu spielen. Weitere detaillierte Tests und Zahlen finden Sie in unserem ausführlichen Benchmark-Artikel.

Rush ist viel mehr als nur ein eigenständiger Nachfolger des Volta-Modus; es ist in FC 25 überall zu finden – sei es im Kick Off, FUT, Karriere oder in Clubs. Diese Neuauflage des Fünf-gegen-Fünf-Spiels ahmt den zufälligen Charakter des Straßenfußballs wesentlich präziser nach als Volta, indem sie Elemente beliebter Spiele in ein einzigartiges Medley integriert, das am besten als unterhaltsames Chaos beschrieben werden kann. Angefangen bei den von Rocket League inspirierten Kickoffs bis hin zu Elfmetern im Eishockey-Stil – ein typisches Rush-Spiel ist ein intensives, siebenminütiges Erlebnis mit Kicken, Dribbeln, blitzschnellem Passspiel, aggressiven Tacklings und oft unkoordiniertem Spiel.

Volta war ein früherer Versuch, diese Art von schnellem, freiem Fußball in einem separaten Modus zu spielen, in dem man zwischen 1v1, 3v3 und 5v5 wählen konnte. In Rush entfallen diese Optionen, und die Anpassungsmöglichkeiten der Spielercharaktere sind sogar eingeschränkt. Dafür wird das Gameplay reichhaltiger und sozialer.

In Rush treten Teams aus vier Spielern und einem automatischen Torwart auf einem engen Spielfeld gegeneinander an, wobei sich die Regeln stark von den normalen 11-gegen-11-Spielen unterscheiden. Elfmeter und Abseits werden jetzt beispielsweise vom letzten Drittel des Spielfelds aus ausgeführt, anstatt wie sonst von der Mittellinie. Dies ist eine ungewöhnliche Regel, an die man sich erst gewöhnen muss. Wenn man eines Regelverstoßes für schuldig befunden wird, erhält man eine blaue Karte statt einer roten, die einen zwingt, eine Minute lang am Spielfeldrand zu bleiben und über sein Verhalten nachzudenken.

Wie bei Volta gibt es auch bei Rush keine festen Positionen, sodass die Spieler sich frei auf dem Spielfeld bewegen können. Dies kann jedoch die Online-Modi etwas frustrierend gestalten, insbesondere wenn man mit Spielern spielt, die einfach nicht bereit sind, Pässe zu spielen. Positiv hervorzuheben ist, dass dieser soziale Spielstil für viele Spieler ansprechend bleibt und sie nicht so schnell langweilt – selbst für diejenigen, die sonst wenig Interesse an FIFA oder FC haben.

Andererseits ist FC IQ eine Verbesserung gegenüber den PlayStyles des vergangenen Jahres. Arbeitsraten, die den Beitrag eines Spielers zu einer Angriffs- oder Verteidigungsepisode bestimmen, wurden durch ein komplexeres System von Spielerrollen ersetzt, die je nach Position variieren. Ein Hauptstürmer kann beispielsweise wählen, ob er als „Wilderer“, „Falsche 9“ oder „Vorwärtsstürmer“ agiert. Dabei müssen die Spieler besonders auf den Skill-Indikator achten – Lewandowski ist zum Beispiel eine „Falsche 9++“, aber nur ein „Vorwärtsstürmer+“. Das Fehlen eines Plus zeigt an, dass es sich um eine „Grundfertigkeit“ handelt, während nur erfahreneren Spielern eine Rolle++ zugewiesen werden kann. Zudem ist zu beachten, dass nicht alle Spieler in der Lage sind, eine bestimmte Rolle gut auszufüllen.

Jedem Spieler stehen drei bis fünf Rollen zur Verfügung, was bedeutet, dass EA FC 25 mehr als 50 mögliche taktische Optionen in jedem Match bietet. Das Ergebnis ist eine bemerkenswerte Verbesserung der flüssigen Formationen und der Gesamtatmosphäre des Spiels. Für den weniger gewissenhaften Spieler ist FC IQ eine willkommene Ergänzung, die einen entspannteren Spielstil ermöglicht. Fortgeschrittene Spieler könnten anfangs Schwierigkeiten haben, da es dem Muskelgedächtnis und dem gesunden Menschenverstand widerspricht, taktische Entscheidungen dem Rechner zu überlassen. Die Funktion ist recht vielversprechend, doch es fehlt ihr an Tiefe, und sie scheint unfertig zu sein. Das ist keineswegs ein Grund zur Beanstandung, aber es könnte noch viel besser umgesetzt werden.

So ist es beispielsweise schwierig, die Taktiken von Trainern wie Pep in die bestehenden Spielerrollen zu integrieren. 50 taktische Auswahlmöglichkeiten mögen viel erscheinen, sind aber bei weitem nicht erschöpfend. Fortgeschrittene Taktiker möchten in der Lage sein, einen Mezzala und einen umgekehrten Flügelstürmer zu kombinieren, um den Angriff zu steuern, während sie gleichzeitig defensive Mittelfeldspieler einsetzen wollen, die ihre Werte nutzen, um tatsächlich zu verteidigen, anstatt sich nur zurückfallen zu lassen. Im Moment ist FC IQ noch recht begrenzt und weist einigen Spielern gelegentlich die falschen Rollen zu. Realistische Erwartungen angebracht?

Als führende Fußballsimulation konnte FIFA bzw. EA Sports FC schon immer mit beeindruckender Grafik aufwarten. Neue Kameraperspektiven, Beleuchtungsanpassungen, schicke Menüboxen im Spiel und Social-Media-Feeds machen die Spiele in FC 25 zu einer Augenweide. Die Physik der Trikots, die im Wind wehen, sowie die Bewegung der Haare verleihen der Präsentation ein kinoreifes Gefühl. Wie gewohnt sehen die Spieler scharf und detailliert aus, auch wenn sie nicht ganz aus dem Gruselgraben entkommen.

Das viel gepriesene „Cranium“-System versucht, dieses unnatürliche, glänzende Gefühl zu verbessern und ermöglicht eine verbesserte Anpassung für eine breite Palette generischer Gesichter. In der Jugendakademie (dem Karrieremodus) sehen die jüngeren Spieler weniger wie 30-Jährige aus, die sie darstellen, sondern eher wie die Teenager, die sie sein sollen. Die Cranium-Technologie kann vor allem dann punkten, wenn die Beleuchtung sorgfältig gesteuert wird, wie etwa bei den neu eingeführten Team-Walkouts vor dem Spiel. In den meisten anderen Situationen ist sie jedoch eher unzureichend.

Außerhalb des Spielfelds ähnelt die Benutzeroberfläche weitgehend der des Vorjahres. Das kann zu Beginn des Spiels ein Nachteil sein. Während die Menüs ästhetisch überzeugen, ist die Benutzererfahrung suboptimal, wenn Sie einen Controller verwenden. Es ist nur allzu leicht, sich in dieser Menühölle zu verheddern, wenn man versucht, mitten im Spiel die Spielerrolle zu wechseln.

Das Gameplay ist eine gemischte Angelegenheit: Es gibt einige brillante neue Funktionen, aber man kann nicht umhin, alte Probleme zu bemerken, die eigentlich schon längst hätten behoben werden müssen. Ein solches ewiges Problem ist die Verteidigung.

Die schlüpfrige Verteidigung in EA FC ist ein frustrierend vertrauter Feind, der sich weigert, zu verschwinden. Im Vergleich zu FC 24 ist die Verteidigung unserer Meinung nach sogar etwas schlechter umgesetzt. Obwohl FC IQ dabei hilft, die Teamtaktik während eines Angriffs zu verbessern, tut es absolut nichts – gar nichts – in Bezug auf die Verteidigung. Wenn ein mittelmäßiger Stürmer unter aggressiver manueller Kontrolle auf Ihre Verteidigungslinie trifft, sind Bewertungen und jede Form von Logik zum Fenster hinausgeworfen. Es ist ironisch, dass trotz dieser grafischen Pracht, eines historischen Rebrandings und zwei Jahrzehnten jährlicher Veröffentlichungen eine angemessene taktische Defensive immer noch unerreichbar ist. Aber ein Gamer darf träumen.

Man könnte argumentieren, dass FC IQ der Verteidigung indirekt hilft, da es für den Spieler viel einfacher ist, seine Verteidigungslinie manuell zu kontrollieren, wenn es nötig ist. Aber selbst das ist ein wenig weit hergeholt. Zumindest im Moment kann sich kein Spieler, der etwas auf sich hält, voll und ganz auf die schwache KI in FC 25 verlassen.

Von der Taktik einmal abgesehen, sind die dynamischen Wettereffekte definitiv eine der brillantesten Ideen von EA Sports in diesem Jahr. In einem Geniestreich hat jemand herausgefunden, dass Wind und Regen die Spielmechanik auf ähnliche Weise beeinträchtigen sollten, wie schlechtes Wetter die Leistung der Spieler in der realen Welt beeinflusst. In FC 25 kann starker Wind den Ball gelegentlich aus der Bahn werfen, und ein nasses Spielfeld macht das Spielgeschehen unberechenbarer. Die Einschränkung besteht darin, dass dies störend sein kann, und es gibt einige gute Argumente gegen so viel Realismus in einem PC-Spiel, sodass nicht jeder ein Fan davon sein wird. Zum Glück gibt es eine Option, mit der man bestimmte Wettereigenschaften ein- oder ausschalten kann. Schade nur, dass die Effekte in den Online-Modi nicht funktionieren, sodass man sich damit abfinden muss, offline zu spielen, wenn man die realistischsten Bedingungen im Spiel erleben möchte.

FC 25 bringt eine lang erwartete Auffrischung des Karrieremodus. Der Modus bleibt zwar eine sehr menülastige Angelegenheit, doch das ist schließlich das Wesen der Karriere. Neu ist, dass die Jugendturniere jetzt Rush-Matches beinhalten, in denen du deine Talente testen und verbessern kannst, die in 160 verschiedenen Ländern gescoutet werden können. Diese rasanten Spiele sind eine clevere Erfindung und sorgen für eine angenehme Abwechslung während einer Karrieresitzung. Das Beste daran sind die neuen Steuerungs- und Anpassungsoptionen – jetzt kannst du nahezu jeden Aspekt deines Trainingsplans optimieren.

Außerdem kann man jetzt den Frauenfußball verwalten. Interessanterweise ist es möglich, innerhalb ein und derselben Karriere zwischen Männer- und Frauenteams zu wechseln. Die Gehälter und Ablösesummen sind natürlich sehr unterschiedlich, um die wirtschaftlichen Verhältnisse zwischen Männer- und Frauenfußball widerzuspiegeln.

Die Cranium-Technologie spielt hier eine große Rolle. Sie sorgt nicht nur für eine verbesserte Grafik in der Jugendakademie, sondern verbessert auch das Spielerlebnis, wenn die Spieler die Karrieren berühmter Legenden der modernen Ära nachspielen wollen. Man kann jetzt die Karriere eines jungen David Beckham, Thierry Henry oder Wayne Rooney managen und deren Trainingsprogramme organisieren. Leider funktionieren die Effekte in den Online-Modi nicht, sodass man sich damit abfinden muss, offline zu spielen, wenn man die realistischsten Bedingungen im Spiel erleben möchte.

Das neue Clubhaus dient als Plattform, um mit kosmetischen Items zu prahlen. Es ist ein soziales Zentrum, in dem man die Avatare anderer Spieler sehen und neue Mikrotransaktionen präsentieren kann – und davon gibt es natürlich viele. Mit FC-Punkten können Spieler Kosmetika erwerben, die im Club-Modus verwendet werden können. Darüber hinaus haben die Spieler zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten und die Chance, die Einrichtungen zu verbessern. Das Clubhaus erweist sich vielleicht am nützlichsten für Club Rush, denn die actiongeladenen 5v5-Spiele sind immer spannend.