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Amnesty International: Facebook & Google sind "inkompatibel" mit den Menschenrechten

Überwachungsbasierte Geschäftsmodelle verletzen grundlegende Menschenrechte. (Bild: Amnesty International)
Überwachungsbasierte Geschäftsmodelle verletzen grundlegende Menschenrechte. (Bild: Amnesty International)
Die Menschenrechtsbewegung Amnesty International hat einen ausführlichen Bericht veröffentlicht, der Google und Facebook als "Überwachungsgiganten" bezeichnet und die Gefahren dieser überwachungsbasierten Geschäftsmodelle aufzeigt.

Amnesty International beschreibt die Vormachtstellung von Facebook und Google als eine noch nie dagewesene Architektur zur Überwachung der Menschheit, die über mehrere Kontinente mindestens ein Drittel der Weltbevölkerung umfasst. Das Geschäftsmodell der beiden Konzerne sei nicht mit dem Recht auf Privatsphäre eines jeden Menschen zu vereinen, während eine Reihe weiterer Menschenrechte gefährdet werden.

Die Menschenrechtsbewegung sieht aber Gefahren, die weit über die beiden Konzerne hinaus gehen: Das erfolgreiche Modell dient als Blaupause für das Internet, sodass persönliche Daten für Werbung, Start-Ups und sogar von Unternehmen außerhalb der Technologie-Branche verwendet werden, um möglichst erfolgreich zu sein. Der Bericht schreibt:

Und doch, trotz allem, das man Nutzern rund um den Globus glauben machen möchte, das Internet muss nicht auf Überwachung angewiesen sein. Die ernsthafte Misshandlung der Privatsphäre, der Meinungsfreiheit und anderer Menschenrechte sind nicht Teil der Technologie hinter dem Internet, sondern das Geschäftsmodell, das die Vorherrschaft gewonnen hat.

Wie ernsthaft die Privatsphäre der Nutzer durch die beiden Technologiegiganten in Gefahr ist, wird durch Datenskandale immer wieder aufs Neue demonstriert – TechCrunch hat eine Zeitleiste der großen Facebook-Skandale seit 2004 zusammengefasst, und die ist alles andere als kurz.

Für viele Menschen ist es einfach nicht machbar, die beiden Unternehmen komplett zu vermeiden. Dazu hat Gizmodo vor einigen Monaten ein Experiment unter dem Titel "Goodbye Big 5" gemacht, das die vielen Hürden aufzeigt, die auf einen Nutzer zukommen, wenn er die Technologiegiganten aus seinem Leben streichen möchte. Amnesty schreibt dazu, dass die dominanten Plattformen in der modernen Gesellschaft nicht länger optional sind, und die Nutzung dieser ein notwendiger Teil des Lebens geworden ist.

Amnesty International beendet den Bericht mit einer Reihe an Empfehlungen für staatliche Regelungen im Hinblick auf die Technologiebranche, die für den Schutz der Menschenrechte im Internet eintreten sollen. Der gesamte Bericht kann als PDF online gelesen werden.

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Autor: Hannes Brecher, 21.11.2019 (Update: 12.03.2021)